24.04.2016 Tschernobyl – 30 Jahre und kein Ende…

Vor 30 Jahren ereignete sich der Super-Gau in Tschernobyl, radioaktive Wolken trieben über Europa. Eine 30 Kilometer Sperrzone und weitere Gebiete in der Ukraine und Weißrussland wurden für unbewohnbar erklärt, die radioaktive Ruine mit Beton und Stahl überdeckt. Der Sarkophag bröckelt, eine für 2005 geplante neue Hülle ist bis heute nicht fertig. Nach Ab- schätzungen der IPPNW (International Physicians for the Prevention of Nuclear War) gab es durchTschernobyl ca. 100.000 Todesfälle und 1 Million andere strahlungsbedingte Erkrankungen.
Sofortiger Stopp aller Atomanlagen!

Das in Deutschland am stärksten durch die radioaktive Wolke von Tschernobyl betroffene Gebiet ist der tausende Kilometer entfernte Bayerische Wald. Dort zeigen Pilze und Wildschweine noch nach 30 Jahren so hohe Verstrahlungen, dass sie nicht verzehrt werden dürfen. Aber in Deutschland soll – trotz „Energiewende“ – erst 2022 das letzte AKW vom Netz gehen. Die vier Konzerne RWE, E.ON, EnBW und Vattenfall können noch weitere Atom – Milliarden scheffeln.
Sofortige Abschaltung aller deutschen Atomkraftwerke – dezentrale
Energiewende jetzt!

Bei der Stillegung des AKW Biblis nach Fukushima beging das hessische Umweltministerium sehenden Auges schwerwiegende Rechtsfehler. Die damit eröffnete Klagemöglichkeit nutzt RWE und fordert 235 Millionen Euro Schadensersatz für seine abgewirtschafteten Schrott-reaktoren. Beim Rückbau der AKW und der Lagerung des Atommülls rechnen sich die Konzerne dagegen arm. Die Rückstellungen der Betreiber zum Abriss der AKW und zur Lagerung des Atommülls sind ohnehin zu gering und zudem gefährdet. Es steht zu erwarten, dass die Konzerne die Kosten mal wieder auf den Steuerzahler abwälzen.
Rückstellmilliarden in einen staatlichen Fond überführen!

Die beiden Atomkraftwerke in Biblis sind zwar stillgelegt, doch das radioaktive Erbe bleibt.
Hochradioaktives Material lagert in Castorbehältern, die weder vor Flugzeugabstürzen noch vor terroristischen Überfällen ausreichend geschützt sind. Das Standort-Zwischenlager bietet keinen Schutz, trotzdem sollen auch die Castor-Behälter aus der WAA Sellafield nach Biblis. Das Lager besitzt eine Genehmigung bis 2046, doch selbst die Bundesregierung rechnet nicht vor dem Ende des 21. Jahrhunderts mit einem Lager für hochradioaktive Abfälle.
Radioaktivität lässt sich nicht abschalten!

Für das Atomkraftwerk Biblis soll es noch in 2016 eine Rückbaugenehmigung geben. Der Rückbau von Atomanlagen betrifft Millionen Tonnen an Material. Solche Mengen an Atommüll einer „gesicherten“ Lagerung zuzuführen hat man jedoch nicht vorgesehen. Der Abriss von Atomkraftwerken beinhaltet die Freimessung, die Freigabe und die Herausgabe von „gering“ radioaktivem Material. Der radioaktive Atommüll mutiert nach dem Freimessen zu Müll und wird dem normalen Wertstoffkreislauf als Bratpfanne, Spielgerät usw. zugeführt.
Schluss mit der gesundheitsgefährdenden Freigabepraxis!

Kein Rückbau light in Biblis!
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