Knastkundgebung 19.März vor der JVA Rohrbach

Wir unterstützen den Aufruf der Roten Hilfe und rufen zur Teilnahme an der Knastkundgebung auf.

Vom Danni nach Rojava und zurück

In welcher Gesellschaft wollen wir leben – das ist eine Frage, die uns umtreibt. Die Kämpfe für eine bessere Welt von morgen, finden bereits heute statt: Sei es in Rojava, im Hambacher Forst oder bei der mehr als einjährigen Waldbesetzung im Dannenröder Wald.

Viele Impulse für einen emanzipatorischen Gesellschafts- und Lebens-entwurf kommen aus Rojava, den Selbstverwaltungskantonen in Nordsyrien.

Der Gesellschaftsvertrag, den sich die Menschen in Nord- und Nordostsyrien gegeben haben, beruht auf dem demokratischen Konföderalismus, der basisdemokratisch, feministisch und ökologisch geprägt ist.

Gerade im Hambi und Danni, wo neue Wege des Zusammenlebens beschritten wurden, waren die Ideen und Symbole der kurdischen Befreiungsbewegung sehr präsent.

Die Repressionsorgane der herrschenden Ordnung bekämpfen die erfolgreiche Umsetzung dieses solidarischen Gesellschaftsmodells, das den Weg aus dem kapitalistischen System weist, das über lang oder kurz unsere Lebensgrundlagen vollständig zerstören würde.

Wenn wir unsere kostbaren Ökosysteme wie die gesunden Mischwälder mit ihrer Artenvielfalt und Trinkwasservorkommen kampflos aufgeben, verlieren wir eine unserer natürlichen Lebensgrundlagen.

Wir müssen unsere Natur erhalten und beschützen ebenso wie die Erfahrung der besonderen zwischenmenschlichen Beziehungen, die sich in den Monaten des Zusammenlebens entwickelt haben. Beides ist miteinander verwoben und ein wesentlicher Schritt in eine bessere, nachhaltige Zukunft.

Der demokratische Konföderalismus ist in Rojava schon tief verwurzelt. Die Ideen und Erfahrungen von Freiheit und Solidarität, die dort gemacht wurden, sind wie Bäume, deren Zweige bis in den Hambi und den Danni reichen.

Wir grüßen mit unserer Aktion Björn und Mazhar Turan und Gökmen Cakil, die für ihr Engagement in Rohrbach einsitzen, einsaßen oder noch einsitzen werden. Björn wurde am 14.11.20 im Danni festgenommen und ist seitdem inhaftiert. Ebenso der Kurde Mazhar T, der vom Oberlandesgericht Koblenz wegen angeblicher PKK Mitgliedschaft zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt und kürzlich verlegt wurde. Den Kurden Hüseyin und Gökmen wird von dem Staatsschutzsenat in Koblenz wegen dem gleichen Vorwurf aktuell der Prozess gemacht, auch sie sind in Rheinland Pfalz eingekerkert. Den politischen Gefangenen gilt unsere Solidarität.

Deshalb findet am Freitag, den 19.März, von 16 – 18 Uhr direkt vor dem Knast in Rohrbach bei Alzey zum ersten Mal eine Kundgebung mit Demo statt.

Wir möchten auch die 450 Gefangenen grüßen, die dort schon seit Monaten völlig ohne Besuche ihrer Freiheit beraubt sind.

Zu den Redebeiträgen:

Als Datum haben wir den Freitag den 19. März 2021 gewählt, da der 18. März der Tag der Politischen Gefangenen ist. Denn an diesem Tag vor 150 Jahren wurde die Pariser Kommune ausgerufen, auf die wir uns solidarisch beziehen. Da dieses emanzipatorische Projekt aber von der Reaktion blutig niedergeschlagen wurde, beging die Internationale Rote Hilfe dieses Datum schon 1923 erstmals auch als Tag der Politischen Gefangenen.
Darüber wird es einen Redebeitrag von der Roten Hilfe geben, der dieses historische Ereignis zu unseren Kämpfen in Bezug setzt und hervorhebt, wie wichtig es ist, bei sozialen Kämpfen stets auch die Solidaritätsarbeit mitzudenken und die politischen Gefangenen nicht zu vergessen.

Dass Knäste der Resozialisierung dienen, ist eine kaum glaubwürdige Behauptung, über die ein ehemaliger Gefangener vor Ort berichten soll.

Auch ehemalige Gefangene aus dem Danni und der Danni Support werden zu Wort kommen

Wegen der Corona Lage werden wir die Maskenpflicht und 1,5m Abstand einhalten und mit ausreichend Ordner*innen vor Ort sein.

Los geht es um 16h vor der JVA Rohrbach, Peter Cäsar Allee 1, 55597 Wöllstein an der A 61; 30 Autominuten südlich von Mainz.

fb-share-icon