24.02.2015: Veranstaltung: Hoffnung mitten im Krieg? Gesellschaft im Umbruch am Beispiel Rojava/Syrien

Gesellschaft im Umbruch

am Beispiel Rojava/Syrien

HOFFNUNG MITTEN IM KRIEG?

Information & Diskussion zur aktuellen Lage in Kobane und
weiteren kurdischen Gebieten im Norden Syriens; Rojava

Di, 24.2.2015, 19:30 Uhr

Hilde-Müller-Haus · Wallufer Platz 2 · Wiesbaden

Im Laufe des Krieges in Syrien und im Irak haben viele Flüchtlinge Obdach in Rojava gefunden, den kurdischen Gebieten im Norden Syriens. In den Regionen um Kobane, Cizire und Efrin leben nun Kurden, Araber, Jezidi, also Menschen unterschiedlicher Herkunft und Angehörige diverser Glaubensrichtungen.

Die syrische Regierung hatte bereits an Macht verloren, als sie im Sommer 2012 fast vollständig aus der kurdischen Region vertrieben wurde. Seither wurde mitten im Krieg der Versuch begonnen, das Leben der Bevölkerung neu nach basisdemokratischen Kriterien zu organisieren. Das geschieht trotz der Angriffe des IS, der ganze Dörfer hingerichtet hat und Teile des Gebietes noch immer besetzt hält.

Inzwischen gibt es eine funktionierende Selbstverwaltung, die wenigen intakten Einrichtungen, die noch vorhanden sind, werden genutzt. Beim Aufbau der Infrastruktur und deren Verwaltung spielen vor allem Frauen eine große Rolle, die sich in autonomen Verbänden organisiert haben und außerdem fast die Hälfte aller entscheidenden Gremien stellen. Bei den kämpfenden Volksverteidigungseinheiten – YPG – sind sie ebenfalls stark vertreten und haben eigene Kommandos. Das ist vor allem im Hinblick auf die bislang extrem konservative, männerdominierte Gesellschaft eine elementare Veränderung, die es in dieser Form im nahen Osten noch nie gab. Dieser einzigartige und hoffnungsvolle Beginn braucht Unterstützung, die medizinische Versorgung ist katastrophal und es gibt massive Versorgungsengpässe auf allen Ebenen. In Rojava wurde der mutige Entschluss gefasst, den Frieden im Krieg vorzubereiten und mit dem Aufbau einer alternativen Gesellschaft anzufangen, obwohl man von Gewalt und existenzieller Bedrohung umgeben ist.

Referent*innen

Delegation für PHNX/Berlin, Dezember 2014:

Beriwan Al-Zin, Dolmetscherin

Christian Ditsch, Fotograf

Dr. Michael Wilk, Arzt

Syrien-Referent für medico international: Martin Glasenapp

 

Veranstalter

IKU e. V. Integration, Kultur, Gender- & Generationenforschung AKU Arbeitskreis Umwelt · Anarchistisches Forum

Arbeitskreis Internationalismus Rhein-Main · Café Klatsch