Kommt zur Mahnwache! Untersuchungsausschuss Hanau
Für Aufklärung und Konsequenzen – Wir machen weiter in der Unterstützung der Familien und Überlebenden aus Hanau!
Kommt zu den Kurzkundgebungen und Mahnwachen in Wiesbaden -17. Dezember und 20. Dezember 2021, jeweils 8.30 bis 9.30 Uhr vor dem Hessischen Landtag!
Der Untersuchungsausschuss zu Hanau (UNA 20/02) tagt in zweiter und dritter öffentlicher Sitzung. Am 17.12. und 20.12.21 werden erneut jeweils drei Familienangehörige und Überlebende des rassistischen Terroranschlages von Hanau als Zeug:innen aussagen. Wir werden mit Kurzkundgebungen am frühen Morgen und späten Nachmittag die Betroffenen an beiden Tagen unterstützen.
Am Freitag, 17.12.2021 um 8.30 bis 9.30 Uhr und 16.30 bis 17.30 Uhr. Und am Montag, 21.12.2021 um 8.30 bis 9.30 Uhr und 16.30 bis 17.30 Uhr. In der Grabenstrasse direkt vor dem Eingang in den Landtag. Die Zeiten morgens zum Auftakt erscheinen uns besonders wichtig, zumal hier auch Presse und Medien präsent sind. In der Zeit dazwischen gibt es eine Dauermahnwache vor dem Landtag.
Am 3. Dezember hatten die ersten drei Angehörigen ausgesagt. Alle drei haben ausführlich beschrieben, wie sie in der Tatnacht und in den Tagen danach von Polizei und Behörden völlig allein gelassen wurden: ohne Informationen, ohne psychologische Betreuung, ohne Ansprechpersonen. Das erste Opfer wurde erst 25 (!) Minuten nach den Schüssen gefunden. Und Überforderung und Chaos bei der Polizei bis nach 6.00 Uhr morgens, als den Angehörigen in einer Halle die Liste der Ermordeten vorgelesen wurde. Schließlich Obduktionen ohne Anhörung und Einwilligung, keinerlei Information über Tage dazu, was mit den Ermordeten passiert.
Bei der nächsten Sitzung am 17.12. wird es neben dem polizeilichen Umgang mit den Angehörigen vor allem um die Nichterreichbarkeit des Notrufs für Vili Viorel Paun gehen. Er hatte den Täter verfolgt und mehrfach erfolglos versucht, die Polizei zu alarmieren.Bei der dritten Sitzung am 20.12. wird der Notausgang am zweiten Tatort eine zentrale Rolle spielen. Ein Überlebender und ein Vater werden darlegen, warum sie überzeugt sind, dass zumindest zwei Opfer und mehrere Verletzte hätten verhindert werden können, wenn der Notausgang der Bar nicht systematisch verschlossen gewesen wäre.
„Eine Kette des Versagens vor, in und nach der Tatnacht“ – das haben wir als Initiative 19. Februar den verantwortlichen Politiker:innen, der Polizei und den Behörden bereits zum ersten Jahrestag des Anschlags vorgehalten und mit zahlreichen Zeug:innenaussagen und Dokumenten belegt: https://19feb-hanau.org/2021/02/14/wir-klagen-an-ein-jahr-nach-dem-rassistischen-terroranschlag/
Den laufenden Untersuchungsausschuss sehen wir als weitere Möglichkeit, eine breite Öffentlichkeit zu den offenen Fragen rund um den rassistischen Terroranschlag in Hanau herzustellen. Die Angehörigen und Überlebenden sind seit 22 Monaten die treibenden Kräfte für Aufklärung und Konsequenzen. Wir werden bei Ihren Zeug:innenaussagen im Hessischen Landtag hinter Ihnen stehen.