Michael Wilk berichtet aus der Region Heseke, Rojava/NordOst Syrien

Tuberkuloseausbruch im IS Gefängnis Sina:

https://anfdeutsch.com/rojava-syrien/tuberkuloseausbruch-im-is-gefangnis-sina-in-heseke-31466?fbclid=IwAR1HUrdafPWhHG25ZWz5u4grz1Wj3nPjSORn3srdCjHb6qsSkv0b0RmA-pc

Dr. Michael Wilk, März 2022, #Rojava NordOstsyrien, Region Heseke:

Schule

Das ist der kleine Ort Til Cuma bei Til Temir. Er wurde einmal von ca. 7000 Menschen bewohnt. Hier lebten assyrische Christen, kurdische Menschen und arabische Einwohner:innen. Der Ort liegt zwei Kilometer entfernt der Frontlinie, die syrisch demokratische Kräfte, darunter vor allem Kurdische YPG/YPJ Einheiten, von den türkischen Invasionstruppen trennt. Erdogans Armee marschierte, unterstützt von islamistischen Hilfstruppen, erneut 2019 in Rojava ein. Bis auf 2-3 Familien lebt heute niemand mehr in Til Cuma. Dies ist ein Ergebnis immer wiederkehrender Angriffe von türkischer Seite, die nicht nur Leib und Leben der Menschen bedrohen, sondern auch die Infrastruktur des Ortes in Schutt und Asche legen. Die Angriffe der Natoarmee Türkei auf die Region erfolgen willkürlich, ohne Vorwarnung und unberechenbar. Zum Einsatz kommen Kampfflugzeuge, Drohnen, ebenso wie Granatbeschuss. In Cuma wurden Häuser, ebenso die Schule und auch der Friedhof unter Feuer genommen, die letzte Attacke ging vor zwei Monaten nieder. Die Strategie der Türkei kann als Zermürbungsterror gegenüber der Bevölkerung bezeichnet werden, der Menschen und Orte trifft, politisch jedoch auf die Strukturen der Region Rojava abzielt. Ebenso wie die Invasionen 2018 in Afrin und 2019 um Sere Kaniye, ist die organisierte Selbstverwaltung der vor allem Kurdischen Bevölkerung ein Dorn im Auge Erdogans. Zeitgleich zu meinem Besuch in Cuma erfolgten heute Angriffe auf das westlich gelegene Ain Issa. Ob auch heute wieder Menschen starben oder verletzt wurden, ist noch nicht bekannt.

Friedhof
Trafohaus

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