Demonstration und Infoveranstaltung gegen das hessische Versammlungsgesetz

Am Samstag, den 11.03. um 13 Uhr findet in Wiesbaden eine Demo gegen das geplante hessische Versammlungsgesetz stattfindet. 

Die Infoveranstaltung findet am Dienstag, den 14.März 2023,  ab 20 00 Uhr im AKU statt. Sie beginnt mit einem ca. halbstündigen Referat eines juristisch bewanderten Menschen  zu folgenden Schwerpunkt-Themen: 

-Autonomie der Versammlung gegenüber staatlichen  Eingriffen

-Veranstalterinnen/Leiterinnen/Ordnerinnen 

-Verhältnis Demo zu Gegendemo

-Verhältnis Versammlungsrecht zum allgemeinen Polizeirecht

-Datenschutz der Teilnehmerinnen  

-Pressefreiheit

-Straftaten und Ordnungswidrigkeiten

– Einschätzung des Gesetzentwurfs

Danach besteht die Möglichkeit zu Nachfragen und zur Diskussion.

Aufruf zur Demo:

Am 11. März 2023 wollen wir zusammen in der Hessischen Landeshauptstadt gegen das drohende neue Versammlungsgesetz der Hessischen Landesregierung auf die Straße gehen.

Der Gesetzesentwurf von CDU und den Grünen beinhaltet grundlegende Einschränkungen der Versammlungsfreiheit und soll als Repressionswerkzeug gegen unangenehmen Protest eingesetzt werden.

So sollen neben zahlreichen Eingriffen ins Demonstrationsgeschehen wie Verbote von Tanzdemos und Blockbildungen oder das Tragen von einheitlicher Kleidung 
auch die Befugnisse von Polizei und Versammlungsbehörden ausgeweitet werden.
Der Polizei soll ermöglicht werden Personenkontrollen im Vorfeld von Versammlungen durchzuführen. Das dauerhafte Abfilmen vom Versammlungsgeschehen durch Drohnen aus der Luft und kameraführende Beamte am Boden soll präventiv erlaubt werden. Außerdem soll die Polizei verdeckt ermittelnde Beamte in Demonstrationszügen einsetzen dürfen.

Dieser Eingriff trifft neben den zu erwartenden politischen Gruppierungen jede Form von nicht-kommerziellen Versammlungen.
Ob gemeinsamer Fanmarsch zum Stadion, Christopher Street Day oder der Streikposten vor den Werkstoren, all das wird es in der heutigen Form zukünftig nicht mehr geben.
Darüber hinaus wird das in Kraft treten des Gesetzes für potenzielle Versammlungsteilnehmende zukünftig eine abschreckende Wirkung haben und steht so einer uneingeschränkten Versammlungsfreiheit entgegen.

Grund dafür ist eine Reihe nur vage formulierter Begründungen für ein Eingreifen der Polizei in zukünftige Versammlungsgeschehen, welches mit einer Bandbreite an repressiven Maßnahmen wie zum Beispiel anlasslose Kontrollen im Vorfeld begangen werden kann.

Bereits in der Plenarwoche 21-23.03.2023 soll das neue Hessische Versammlungsgesetz mit dem ironischen Namen „Versammlungsfreiheitsgesetz“ beschlossen werden.

Besonders in Zeiten von Krieg, Krise und dem zunehmenden Versuch staatlicher Überregulierung ist eine uneingeschränkte Versammlungsfreiheit eine wichtige Verteidigung für Demokratie und Menschenrechte. 

Die Hessische Landesregierung reiht sich mit dem vorgeschlagenen Gesetzesentwurf hinter Bayern, NRW, Baden-Württenberg in eine Reihe neuer Versammlungsgesetze ein, die eine autoritäre Entwicklung des Staates aufzeigen sowie den Versuch einen rechtskonservativen Wunsch nach Sicherheit und Ordnung umzusetzen.

Wir fordern daher:

– den sofortigen Stopp des HVersFG

– keine Vorverurteilung von Versammlungsteilnehmenden

– keinen Einsatz von Überwachungsmaßnahmen auf Versammlungen

– eine mögliche Versammlungsteilnahme ohne Angst vor Strafverfolgung

– keine Beschränkung der Versammlungsformen und Darstellung

– eine Abkehr der staatlichen Einflussnahme von Demokratischen Prozessen

https://www.instagram.com/nohversfg/

#nohversfg #wi1103

Weitere Informationen:

Den Gesetzesentwurf und Stellungnahmen findet ihr hier: https://hessischer-landtag.de/node/7008

Einen Text der Rote Hilfe findet ihr hier: https://rote-hilfe.de/news/bundesvorstand/1224-das-hessische-versammlungsfreiheitsgesetz-stoppen

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