Hungerstreik nach 68 Tagen ohne Ergebnis abgebrochen
Der griechische Anarchist Giannis Michailidis hat seinen Hungerstreik nach 68 Tagen ohne Ergebnis abgebrochen. Seine Anwälte und Anwaltinnen wollen nun gemeinsam mit ihm, die ihm rechtlich zustehende Freilassung auf Bewährung mit anderen Mitteln erreichen.
Dies ist ohne Zweifel eine Niederlage für Michailidis und die anarchistische Bewegung Griechenlands, da es der reaktionär-neoliberalen Regierung von Kyriakos Mitsotakis gelungen ist, die rechtmäßige Forderung nach Freilassung zu ignorieren, einen Toten ohne Skrupel in Kauf zu nehmen, und gesellschaftliche Mobilisierungen mit dem Polizeiknüppel niederzuschlagen.
Andererseits ist es sehr zu begrüßen, dass für Michailidis keine akute Lebensgefahr mehr besteht und er aller Wahrscheinlichkeit nach auch keine bleibenden Gesundheitsschäden durch den langen Hungerstreik davontragen wird. Seine Entscheidung den Hungerstreik abzubrechen ist bei den momentanen griechischen Machtkonstelationen die einzige Möglichkeit gewesen Michailidis´Leben zu retten
Es ist unseres Erachtens nach sehr zu begrüßen, dass es bei Hungerstreiks in Griechenland noch immer um die Durchsetzung von Rechten oder der Freiheit der Gefangenen geht, und nicht wie beispielsweise oftmals in der Türkei, um die Schaffung von Märtyrer*innen! Wir brauchen lebende Genoss*innen und keine toten Held*innen.