Veranstaltung zur aktuellen sozialpolitischen Situation in Griechenland
Donnerstag, 19. März 2020, 19:00 Uhr, forum, Café im Jugendkulturzentrum, Neckarpromenade 46, Mannheim
„Brot, Bildung, Freiheit“, die bekannteste Parole der Studentenbewegung gegen die Militärdiktatur in Griechenland (1967-74) kommt zu neuen Ehren, seit die konservative Partei Néa Dimokratía unter Kyriákos Mitsotákis am 19. Juli 2019 die Wahlen gewann. Seit der Regierungsübernahme treibt sie in rasantem Tempo ihre neoliberal-rechtsradikale Politik voran. Den Taktstock respektive Polizeiknüppel dazu schwingt der ehemalige Sozialdemokrat Michális Chrysochoídis, der sich als „Bürgerschutzminister“ dem Dogma von Recht und Ordnung und der Niederschlagung jeglichen gesellschaftlichen Protestes verschrieben hat. So stellte Chrysochoídis am 20. November 2019 allen Hausbesetzer*innen das Ultimatum, ihre Häuser und Zentren innerhalb von 15 Tagen zu verlassen. Nach dessen Ablaufen am 6. Dezember, dem Jahrestag der Ermordung des 15jährigen Aléxandros Grigorópoulos durch Polizeibeamte 2008, würden alle Besetzungen gewaltsam geräumt werden. Die anarchistische Organisation Rouvíkonas, die gemeinsam mit anderen Gruppen das besetzte soziale Zentrum K*Box im Athener Stadtteil Exárchia betreibt, sprach von einer Kriegserklärung der Regierung. Über die Politik der Néa Dimokratía, staatlich propagierten Rassismus, straflos folternde Polizeitruppen und den Widerstand unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen dagegen, spricht der Referent Ralf Dreis.
Unser Genosse Ralf ist Gärtner, Griechisch-Übersetzer, freier Journalist und seit 30 Jahren in Griechenland und Deutschland in anarchistischen Bewegungen aktiv.
Veranstaltet vom Jugendkulturzentrum forum in Kooperation mit der Anarchistischen Gruppe Mannheim (AGM) unterstützt von der Freie Arbeiter- und Arbeiterinnen-Union Mannheim (FAU MA).